Monatsrückblick November 2025

Was haben ein Reh, eine Leiter und ein Sandsack gemeinsam? Sie hassen mich. Der November und ich – wir haben definitiv schon harmonischere Monate miteinander verbracht. Aber gut, langweilig wäre ja langweilig, oder? Aber ehrlich – weniger hätte auch gereicht. Schon nach den ersten Tagen war klar: Dieser Monat will mir etwas sagen, ich weiß nur noch nicht genau was. Vielleicht »Achtung, es wird holprig«, vielleicht »Du schaffst das«, vielleicht auch einfach »Nimm’s wie es kommt«. Was also blieb mir übrig, als mich komplett drauf einzulassen. Und was soll ich sagen? Der Monat hatte Humor – nur nicht immer denselben wie ich. Aber eines steht fest: Langweilig war er nicht. Es wurde… interessant. Sehr interessant.

Woche 1 – Reh trifft Auto und Tim trifft Leiter

Der November begann mit einem Paukenschlag – genauer gesagt einem Reh, das beschloss, mir in der Nacht vom Ersten auf den Zweiten direkt vor’s Auto zu laufen. Ich schwöre, das Tier ist praktisch aus der Finsternis teleportiert. So ein Scheiss! Zum Glück war ich nicht schnell unterwegs, das Auto hat nur einen kleinen Schaden, und das Reh… nun ja… es hat ohne langes Leiden abtreten müssen. Meinen Monatsrückblick Oktober habe ich am nächsten Tag trotzdem rausgehauen.

Während ich das verdaut habe, startete auch meine erste Maßnahme vom Arbeitsamt: 1:1 Kompetenz-Coaching in Herford, knappe 45 Kilometer entfernt. Ich habe mich gefühlt wie ein Azubi am ersten Schultag – neugierig, überfordert und mit einem Rucksack voller Hausaufgaben nach Hause geschickt. Parallel dazu lief Woche 3 meines Webinars »Double Your Blog« von The Content Society an, während ich noch mit der Woche 2 beschäftigt war. 

Zwischendurch ließ ich mir beim Frisör den Sommer ins Haar zaubern, pflanzte Blumen um, die ohnehin bald der Baustelle zum Opfer fallen würden. Dafür ist der Phlox viel zu prächtig gediehen. Ich hoffe, er übersteht den Umzug. Nebenbei habe ich mich um meine Hausaufgaben gekümmert (u. a. Talentkompass erstellt) und mich via Moodle coachen lassen.

Am Samstag meinte Tim, jetzt sei ein hervorragender Zeitpunkt, von der Leiter zu fallen und sich eine Rippe zu brechen. Frei nach dem Motto: »Wenn’s schon, denn schon. Kein Arzt weit und breit, also ab in die Notaufnahme«. Und so hinkte er rippentechnisch, ich blogtechnisch – die Harmonie stimmte jedenfalls. Immerhin habe ich am Sonntag meinen Artikel »Freier Wille oder Schicksal?« veröffentlicht und mich damit selbst etwas rehabilitiert.


Woche 2 – Pinterest, Party und Pech am Fuß

Mit meinem frisch ausgefüllten Talentkompass ging es am Montag wieder nach Herford. Wir haben über Weiterbildungsmaßnahmen philosophiert, diskutiert und verworfen. Ich habe fleißig mein Webinar nachgeholt und endlich meine Pinterest-Seite aufgeräumt: Boards erstellt, Artikel verlinkt, Analytics aktiviert – und nichts explodierte. Dank der kleinschrittigen Anleitungen war es gar kein Hexenwerk. Ich werte das als persönlichen Triumph. Außerdem habe ich meine Seite bei Trusted Blogs angemeldet. Danke, DYB.

In der Zwischenzeit hatten der Göttergatte und ich ein Date mit dem Maishaufen. Dazu kniehohes Laub. Also wirklich kniehoch, kein bildlicher Vergleich. Normalerweise ist das Tims Job, aber aufgrund der Rippe rückte ich nach.

Die 12 von 12 standen Mittwoch auf meiner To-Want-Liste. Am Freitag dann das Highlight der Woche: Rogers Party bei Störmer. Ich sage nur: griechisches Motto, großartige Musik, viel Gelächter und Sirtaki. Shout out an dieser Stelle an Roger!

In weiser Voraussicht hatte ich meine Zumba-Stunden für Samstag abgesagt – und es war eine hervorragende Entscheidung. Denn statt rhythmisch durch die Halle zu fegen, stand ich erneut auf dem Maishaufen. Im Regen. Und als wäre das zu idyllisch: Einer dieser fiesen Sandsäcke rutschte von ganz oben gegen meinen Fuß. Ich sag mal so: Das Hämatom hätte jedem CSI-Praktikanten Freudentränen entlockt. Passt ja – letzte Woche Tim, diese Woche ich.

Den Rest des Samstags verbrachte ich auf dem Fußboden der Tatsachen: mit Bohrhammer bewaffnet gegen widerspenstige Fensterrahmen kämpfend. Am Sonntag schrieb ich keine Blogartikel, sondern fügte meinem Lebenslauf sämtliche »Piselotten« hinzu und formulierte eine vollständige Bewerbung. Arbeitsamt-Hausaufgabe: erledigt. Effektiv war ich. Elegant eher nicht.

Woche 3 – Bauarbeiter und Bildungs-Blockade

Diese Woche war ich im Dauerpendelmodus zwischen Baustelle, Küche und Bildungseinrichtungen. 

Ich habe Weihnachtskekse für Janne gebacken – wie immer Kulleraugen – und Tim und Sabrina haben sie nach Langeoog gebracht. Auf dem Bau lernte ich neue Skills: Kabelschlitze mit Speis zukleistern (ich fühle mich seitdem wie ein Maurerlehrling), Steckdosen abdecken, Fenster ausbauen (okay, helfen) und natürlich Schutt wegräumen (mein persönliches Crossfit).

Dann ging es nach Minden zum Informationsgespräch über eine Weiterbildung. Die Dame, die wegen Verkehrschaos eine geschmeidige halbe Stunde zu spät kam – obwohl mein Weg wesentlich länger war und ich pünktlich war – erklärte mir dann fröhlich, dass ich die ersten drei (!) Wochen täglich dorthin fahren müsste. Täglich. Drei Wochen. Ich habe später eine höfliche Absage formuliert.

Freitag: Abschlussgespräch in Herford. Samstag: Endlich wieder eine Doppelstunde Zumba, während zeitgleich die neuen Türen und Fenster eingebaut wurden. Den Baujungs habe ich Erbseneintopf serviert – okay, Erasco, aber getuned mit einer Extraportion Würstchen, damit keiner merkt, dass ich nicht selbst gekocht habe. Wer kennt es nicht, das Pareto-Prinzip?

Sonntag veröffentlichte ich »Resonanz vs. Manifestation vs. Wunschdenken« und bekam vom Göttergatten die schönste Überraschung: Kurzurlaub! Langeoog, here we go! Abends begann ich »Nobody’s Girl« und stellte fest: absolut nicht geeignet, wenn man friedlich einschlafen möchte. Brutal ehrlich, emotional, fesselnd – aber dazu später mehr.

Woche 4 – Arbeitsamt, Abfahrt und Advent

Montag Morgen ging’s erneut zum Arbeitsamt – und ja, ich war positiv überrascht. Meine Beraterin war freundlich, lösungsorientiert und zeigte mir Weiterbildungsmöglichkeiten, die weit weniger fragwürdig waren als das Angebot aus Minden. Ein Gesprächspartner hingegen fragte mich ernsthaft, ob ich wisse, wie man einen Computer einschaltet. In dem Moment hörte ich in meinem Kopf ein lautes Möööööp, wie ein Buzzer bei einer Spielshow. ComcaveCollege: abgehakt, gelöscht, verbannt. Da war die Akademie Überlingen Balsam für meine Seele – ein richtig gutes, zielführendes Gespräch.

Abends dann Zumba mit so vielen Teilnehmerinnen wie noch nie – beste Belohnung für einen Tag voller Bürokratie.

Donnerstag erledigte ich sämtliche Arbeitsamtdinge, verpackte Adventskalender für die Zwillinge, stellte noch hastig – dieses Jahr tannengrüne – Adventskerzen auf und verbrachte den Abend mit Elisa, Dennis, Jendrik, Tim und Sabrina bei heißen Getränken und Burgern draußen vor der Halle. Gelacht wurde genug – siehe Cocktailkirschen-Story!

Freitag endlich: Abfahrt nach Langeoog! Von Sielhorst um 6:30 Uhr los, 10:00 Uhr am Lütjeod – reibungslos, entspannt, inselig. Wir sind viel spazieren gegangen (kein Tag unter 13.000 Schritten!) und haben uns den Nordsee-Wind um die Nase wehen lassen. Den ersten Advent haben wir mit viel Sonne am Strand begangen. Perfekter Abschluss für einen turbulenten Monat.

📺 Gesehen

Sommerhaus der Stars – RTL+

Eine Realityshow, in der das menschliche Verhalten gelegentlich so tief sinkt, dass man sich fragt, ob die Evolution nicht vielleicht doch rückwärts läuft. Fremdscham auf höchstem Niveau, aber genau dieser Mix macht es so unfassbar unterhaltsam. Man schaut weg – und dann doch wieder hin.

Haftbefehl – Netflix-Doku

Die Doku begleitet Rapper Haftbefehl und zeigt nicht nur seinen künstlerischen Aufstieg, sondern auch das toxische Umfeld, das von seinem Ruhm profitierte, bis er selbst daran zerbrach. Ein ehrlicher, harter Blick hinter die Kulissen einer Szene, die oft nur aus der Distanz betrachtet wird. Extrem sehenswert.

50 und Frier – Joyn

Anette Frier liefert hier leichte, herzige Unterhaltung, perfekt geeignet für alle Tätigkeiten, bei denen die Aufmerksamkeit nicht bei 100 % liegen muss. Charmant, witzig, warmherzig – eine Serie, die sich mühelos weggucken lässt.


📚 Gelesen

Nobody’s Girl – Virginia Roberts Giuffre

Ein Buch, das unter die Haut geht. Die Autorin schildert ihren Weg durch Missbrauch, Manipulation und die perfide Welt von Epstein und Maxwell. Die Details sind erschütternd, aber die Stimme der Autorin bleibt mutig und klar. Keine leichte Kost – aber wichtig, stark und zutiefst bewegend.

Die Entführung – John Grisham

Der zweite Teil rund um Mitch McDeere, 15 Jahre nach „Die Firma“. Juristische Verstrickungen, rasantes Tempo, weltweite Schauplätze – Grisham bleibt seiner Linie treu und liefert Spannung mit Köpfchen. Ich bin noch mittendrin, aber es fühlt sich an wie ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten.


🎧 Gehört

Verbrechen von nebenan – Philipp Fleiter (Podcast)

True Crime, der sich zwischen Respekt, guter Recherche und charmanten Erzählmomenten bewegt. Unter anderem die Folge 114 – Der Anschlag mit Nina, die den Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz überlebt hat. Meiner Meinung nach einer der besten deutschsprachigen Podcasts im Bereich True Crime.

Das Fünf-Sterne-Wochenende – Elin Hilderbrand

Mein November-Wohlfühlhörbuch. Eine Geschichte über Freundschaft, Lebensumbrüche und den Mut, Dinge neu zu bewerten. Perfekt für lange Autofahrten – und davon hatte ich reichlich. Warmherzig, leicht und gleichzeitig emotional wertvoll.


😂 Gelacht – Der Schaffner

Beim Gespräch über diese erschreckend pinken Cocktailkirschen, die aussehen, als hätten sie seit 1987 in Zuckersirup konserviert überlebt, packte Dennis seinen legendären Studentencocktail aus: den »Der Schaffner«. Eine Mischung aus Grenzbotenschluck und einer dieser Kirschen. Angeblich nach dem Motto: »Holt dich ab und bringt dich hin.« Ein Getränk wie ein schlechter Rat – aber unvergesslich.


Fazit – November: ein Füllhorn

Dieser Monat bot wirklich alles: kleine Katastrophen, große Lacher, unerwartete Blessuren, bürokratische Abenteuer, Blog-Meilensteine und eine salzige Nordseebrise als Belohnung. Und obwohl er mich manchmal an meine Belastungsgrenze schob, war er voller Geschichten, die ich nicht missen möchte. Vielleicht ist das am Ende die eigentliche Essenz eines Monats: nicht wie geordnet er verläuft, sondern wie viel er erzählt – und wie viel man später darüber schmunzeln kann.

Jetzt freue ich mich auf eine besinnliche Vorweihnachtszeit … stay tuned!

Von Kerstin Steinkamp

Stifte gespitzt – Segel gesetzt. Ich bin Kerstin Steinkamp – Bloggerin und Zumba-Instruktorin mit Herz, Humor und einer Portion Gelassenheit. Sprache ist mein Handwerkszeug, Bewegung mein Ausgleich – beides steht für Energie, Leichtigkeit und Klarheit. Ich schreibe für Menschen, die wie ich sich selbst nicht zu ernst nehmen – denn manchmal ist das Leben hart genug. Auf meinem Blog verbinde ich ehrliche Einblicke in meinen aus Alltag, Themen, die mich gerade interessieren und meine Kreativität. Mehr über mich findest du hier.

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