Oder, wie ich in den kleinen Dingen des Lebens heldenhaft scheitere. Mikroabenteuer sind die kleinen Herausforderungen, die mich manchmal an den Rand der Verzweiflung bringen oder dazu inspirieren, mich auf noch nie betretene Pfade zu wagen. Inspiriert wurde ich von der Kur-Oase vom NDR. Fangen wir in der Küche an und arbeiten uns quer durch den Haushalt bis zum Auto.
Blattgelatine: Ein Abenteuer der glitschigen Art
Blattgelatine. Mein Endgegner. Eine Zutat, die jedes Mal, wenn sie in einem Rezept auftaucht, mir direkt ins Gesicht schreit: »Du wirst scheitern!« Meine Reaktion? Ich höre drauf. Wie bitte, soll ich diese glitschigen, fast unsichtbaren Blätter in etwas Genießbares verwandeln? Keine Chance für mich, diese kulinarische Schlacht jemals gewinnen zu können.
Dann lieber wieder zurück zu diversen Pulvern, die manchmal allein durch die Zugabe von Milch gelingen. Spoiler: Trotzdem sehe ich mir häufig ‚Das große Backen‘ an und rutsche jedes Mal vor Demut vom Sofa, wenn ich sehe, was für Kunstwerke mit ein wenig Talent, Sorgfalt und Geduld entstehen können.
Brot backen: Vom Teig zum Türstopper
Man sagt, Brotbacken sei meditativ. Nun, bei mir ist es eher ein Mix aus Experiment und Running Gag. Egal, wie motiviert ich in dieses Abenteuer starte, am Ende holt mich die Realität ein – immer! Die kompakten Klumpen, die ich regelmäßig aus dem Backofen hole, haben so viel Auftrieb, wie Ziegelsteine im Swimmingpool.
Ja, ich gestehe, ich arbeite auch hier mit Fertigmischungen. Und ja, selbst die verweigern jegliche Kooperation. In meiner Fantasie stelle ich mir vor, wie das Brot im Ofen zu einer goldenen, fluffigen Wolke aufsteigt und aromatischer Duft durch meine Küche wabert. Ähnlich wie der, der aus den Backaabteilungen in die Supermärkte geblasen wird, um Kunden anzulocken. Bei mir meldet sich höchstens der Rauchmelder.
Kuchen ohne Backmischung: Warum kompliziert, wenn‘s auch einfach geht
Kuchen ohne Backmischung ist für mich wie Fahren ohne Navi: aufregend mit unbekanntem Ausgang. Die geballte Hilfe von Fertigmischungen unterstützen mich wohlwollend, wenn ich mich mal wieder an so ein Back-Abenteuer wage.
Einmal habe ich mich mal an einen Biskuitteig versucht, weil ich die Familie mit einer Erdbeer-Sahne-Biskuit-Rolle überraschen wollte. Der am Ende brettharte Boden ließ sich logischerweise nicht aufrollen, sodass es am Ende eine Art Erdbeer-Sahne-Keks-Lasagne geworden ist. Spoiler: Ich kann wahnsinnig gut auftauen!
Kekse sind eine andere Sorte Maus. Da ich nur eine Sorte beherrsche, gelingen sie auf herkömmliche Art. Sogar ohne Mixer oder Küchenmaschine!
Das pochierte Ei: Kulinarisch überflüssig
Ich habe es versucht. Ehrlich. Ich konnte in Tutorials miterleben, wie Menschen scheinbar mühelos ein perfektes Ei aus einem brodelnden Topf zaubern. Mein Versuch? Ein Haufen Eiweiß, der wie ein geplatzter Ballon traurig in sprudelndem Essigwasser umhertreibt und Eigelb, das sich offenbar entschloss, den Aggregatzustand ‚Frust in flüssiger Form‘ anzunehmen.
Um tiefer in die Materie einzusteigen, habe ich gegoogelt, zu welchem Zweck man pochierte Eier zubereitet. Die Antwort lautete: Wenn du dein Frühstück ein wenig aufpeppen möchtest oder Gäste zum Brunchen erwartest. Ich habe beschlossen, dass Rührei auch völlig okay ist.
Der Fernseher: Raketentechnik vom Feinsten
Ich habe noch nie einen Fernseher programmiert. Klar, ich kann die Fernbedienung bedienen, sofern mein Göttergatte unter Aufbringung seiner gesamten Geduld, sie mir erklärt hat. Diese tausend Einstellungen machen mich wahnsinnig! Ich bin überzeugt, dass Fernseherhersteller absichtlich so komplizierte Menüs einbauen, nur um zu testen, wie viele Menschen dabei verzweifeln.
Wenn ich mich dann akribisch an des Göttergatten Anweisungen – die ich mir nicht selten aufschreibe, weil ich es sonst nicht kapiere – und es dann doch nicht funktioniert und ich nach Hilfe rufe, kommt folgender Spruch von ihm: »Also das ist vorher noch nie passiert.« Spoiler: Ich werde nie wissen, wie man den Fernseher richtig einrichtet. Es sei denn, es droht Trash-TV-Entzug!
Die Mausefalle: Wehe, sie schnappt zu
Okay, ich gebe es zu: Ich habe noch nie eine Mausefalle entleert. Das klingt jetzt vielleicht nicht nach dem aufregendsten Abenteuer, aber wenn du wie ich einen unglaublichen Ekel vor diesen possierlichen Tierchen hast, weißt du, was ich meine. Ich müsste mir schon einen Bombementschärfungs-Sondereinsatz-Schutzanzug und Handschuhe bis nach Meppen überstülpen, um mich dieser Herausforderung stellen zu können.
Anders war es, als einmal ein Frosch in selbstmörderischer Absicht so eine Falle gehüpft ist. Tollkühn wie ich bin, habe ich ihn mit einem kalten Lächeln im Gebüsch entsorgt. Spoiler: Mein erster Impuls war, ein Foto zu machen, aber ohne Triggerwarnung hätte es nicht als Beitragsbild getaugt.
Mit der Uhr bezahlen
Die Idee, mit der Smartwatch zu bezahlen, klingt cool? Ich weiß nicht. Du fühlst dich wie Captain Future, der mit einer Handbewegung die Welt erobert. Aber dann kommt der Moment, in dem du versuchst, an der Kasse mit deiner Uhr zu bezahlen – und du hast keinen blassen Schimmer, wie du dein Handgelenk drehen musst, damit der Kontakt funktioniert.
Die Kassenkraft schaut dich fragend an, die Schlange hinter dir wird länger und länger, neben mitleidigen Blicken werden die ‚Wann-geht’s-endlich-weiter-Rufe‘ lauter. Szenen, die in meinem Kopf stattfinden, wenn der Göttergatte mich zum Zahlen mit der Uhr nötigen will. Aber hey, irgendwann werde ich es sicher lernen… oder auch nicht.
Der Reifendruck
Ich gebe es zu: Ich habe noch nie den Reifendruck meines Autos überprüft. Ja, es klingt fast wie eine Sünde im Bereich des Erwachsenseins, aber es ist die Wahrheit. Der Gedanke daran, mit einem kleinen Gerät die Luft in meinen Reifen zu messen, fühlte sich immer wie ein Ding aus einer anderen Welt an. Sobald in meiner Gegenwart irgendwas anfängt zu zischen, zucke ich unwillkürlich zusammen – ich sage nur Gasgrill! Mein Göttergatte, der mich angeleitet hatte, das Ungetüm anzuzünden: »Das ist vorher noch nie passiert. Geh da mal lieber weg und lass mich mal lieber ran.«
Also fahre ich fröhlich durch die Gegend, mit dem vagen Gefühl, dass irgendjemand (also mein Göttergatte) sich drum kümmern wird. Aber bis dahin: Big wheel keep on turning – Proud Mary keep on burning. And we’re rolling, rolling, rolling on the River …*träller*
Apropos Auto: Ich habe keine Ahnung, wie man die Zeit umstellt. Aber da das Auto ohnehin nach einer Inspektion schreit (dieses vorwurfsvolle Wartung und minus 88 Tagen!), hoffe ich, dass die Jungs vom Autohaus Kruse das nebenbei erledigen. Sobald ich einen Termin vereinbart habe …
Fazit: Scheitern mit Stil
Manchmal geht es nicht darum, etwas perfekt zu können, sondern darum, die lustigen Geschichten mitzunehmen. Diese kleinen Mikroabenteuer machen das Leben viel unterhaltsamer. Mein Tipp? Umarmt das Chaos, lacht über euch selbst – und denkt immer daran: Wer perfekt ist, hat einfach zu wenig ausprobiert!
Hey, besonders dein letzter Kommentar ist voll auch aus meinem Leben!