Schon wieder? Japp! WMDEDGT – am 5. wird notiert, was der Alltag so hergibt. Initiiert wird das Ganze von Frau Brüllen, die uns jeden Monat die Bühne bereitet, um einfach mal aufzuschreiben: Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
04:25 Uhr
Ich wache auf. Nicht einfach so, sondern aus einem dieser Träume, bei denen man sich fragt, ob das Unterbewusstsein Lack gesoffen hat. Noch ganz schlafwarm greife ich zum Notizbuch und schreibe drei Seiten – vermutlich wirres Zeug, aber wer weiß, ob nicht doch ein genialer Gedanke dazwischenrutschte. Danach ein kurzer Blick auf Instagram (was soll schon passieren?), der mich direkt in ein »Finde-die-ersten-zwei-Wörter«-Quadrat katapultiert. Meine: Job und Schlaf. Zack! Meine End-Gegener. Wer braucht das vorm ersten Instant-Kaffee?
05:02 Uhr
Buddy steht bereit für die erste Runde des Tages. Drei Haufen später sind wir wieder zu Hause – ich nehme es mittlerweile als eine Art Gesundheitsbarometer. Es folgt das übliche Fütterungsritual wenn Medikamente im Spiel sind: die Leberwurst-Diplomatie: Antibiotikum für ihn, Frischkäsebrot mit Mungobohnen und Tomaten für mich. Nebenbei ziehe ich mir das YouTube-Update zum P. Diddy-Prozess von Kalayo rein. Ja, ich weiß – es ist früher Morgen, aber wer sagt, dass der Tag sanft anfangen muss? Was für ein frauenverachtender Wichser – siehe Epstein und Weinstein.
07:13 Uhr
Die Waschmaschine läuft, die hellen Sachen sind drin, und während ich meine Playlisten für später vorbereite, mache ich mir Notizen zu neuen Choreos. So ein Morgen eben – und irgendwo hinter den Kulissen dreht sich die Wäsche ihr stilles, endloses Karussell.

08:58 Uhr
Zeit, loszukommen. Umziehen, Tasche packen, Wasser auffüllen. Ich will vor meinem Kurs noch schnell einkaufen – samstäglicher Optimismus deluxe.
09:51 Uhr
Planänderung: Mein Kursraum ist belegt – von der Feuerwehr. Biwak-Feeling mit Feldbetten und Uniformen. Zum Glück ist der Nebenraum frei, also beginne ich dort mit meinen Stunden. Zwei intensive Einheiten, viel Bewegung, viel gute Energie. Ich liebe diesen Teil meines Jobs sehr.

12:38 Uhr
Zuhause wartet der Göttergatte schon mit einem kühlen Bier – er ist in freudiger Erwartung seines heutigen Highlights: Scorpions in Hannover. Bevor ich mich dem Mittagessen widme, wandert die helle Wäsche in den Trockner. Dann gibt’s unser klassisches Samstagessen: Spaghetti mit Tomatensoße. Einfach, gut, bewährt. Danach bestücke ich die Kühlbox für den Konzertbesuch des Göttergatten – Unterhopfung ist schließlich keine Option.

14:22 Uhr
Abfahrt Richtung Rock’n’Roll. Ich hingegen bleibe zurück – mein Plan: Füße hoch, durchatmen, vielleicht sogar ein kleines Nickerchen. Buddy allerdings findet, wir könnten doch nochmal raus. Also fahren wir zur Aue. Es wird ein richtig schöner Spaziergang. Meine Schrittzahl ist heute in Bestform.
15:48 Uhr
Zuhause dann: Duschen und ein bisschen Selfcare. Fast. Der Trockner piept. Also nochmal: Wäsche hochholen, dunkle Ladung anschmeißen, Bügelbrett aufstellen. Ich frage mich kurz, ob Wäsche eigentlich jemals wirklich fertig ist.
17:51 Uhr
Diesmal wirklich: Füße hoch, ein Glas Rotweinschorle, und ich beginne zu schreiben. Ganz still wird es um mich herum – ich mag diesen Moment am Tag, wenn alles ein bisschen zur Ruhe kommt.

18:58 Uhr
Ein aufwühlendes Telefonat, dann nochmal kurz mit Buddy raus. Zum Abendessen gönne ich mir ein Rumpsteak mit Kräuterbutter – ein kleines Experiment mit offenem Ausgang, denn das habe ich lange nicht mehr gemacht.
20:05 Uhr
Küche aufgeräumt – wie immer! Sonst bekomme ich wirklich einen Knall. Wer mich kennt, weiß: Chaos und ich sind keine Freunde, schon gar nicht in der Küche. Buddy liegt jetzt neben mir auf dem Sofa, sieht mich an, als wolle er sagen: »Endlich Ruhe… jetzt chill mal.«
Ich gönne mir jetzt die nächste Rotweinschorle und starte And just like that… – und denke so bei mir: Manche Autorinnen bringen ihre Gedanken so elegant zu Papier – ich eher nicht. Vor allem, wenn ich um 4:25 Uhr morgens aus dem Tiefschlaf hochschrecke und versuche, mein Gedankenchaos zu sortieren.
Irgendwie bekomme ich jetzt Lust auf laute Musik. Meine derzeitigen Lieblingssongs sind ‚Love Story‚ von Taylor Swift und der Remix des alten Songs von Foreigener ‚I wanna know what love is‚. Ich brauch nicht mal Kopfhörer, weil niemand hier ist. Ich gerade ein Dobby.
Jetzt habe ich gleich zwei Ohrwürmer, danke dafür🤣. Außer dröhnendem „I wanna know what love is“ auch noch „I follow the Moskva down to Gorky Park“. Kleine Zeitreise.
Schönen Sonntag dann und viele Grüße
Mary
Sehr gerne! Ich tanze inzwischen – mal wieder – niemand hier! Dir auch einen wundervollen Sonntag
Kerstin