Inspiration – oder wie ich meine Ideen finde

Schreiben ist eine Kunst – und wie jeder Künstler brauche ich Inspiration. Doch während andere Schriftsteller oder Blogger tiefsinniges Waldbaden unternehmen oder stundenlang in Cafés sitzen und Menschen beobachten, setze ich auf unorthodoxe Methoden. Mein Geheimnis? Eine Mischung aus Trash-TV, Podcasts, absurde Alltagsbeobachtungen – und die kreative Kraft des Morgenschreibens.

Die kreative Kraft des Morgenschreibens – oder warum ich morgens ein Genie bin

Seit einer Weile betreibe ich das sogenannte Morning-Writing. Jeden Morgen, noch halb schlaftrunken, fülle ich drei Seiten in mein Notizbuch. Ungefiltert. Unzensiert. Unberechenbar. Mal sind es wirre Traumfetzen, mal pure Boshaftigkeit.

Ein aktuelles Beispiel? Bitte schön: Ich träumte letzte Nacht, dass eine berühmte Zauberschule (deren Namen ich aus rechtlichen Gründen nicht nennen werde, aber sie klingt verdächtig nach „Zauberwarts“) einen fünften Turm dazubekommen hat. Eine Art Berufsorientierungszentrum. Sein Name? Macheswahr (Hä? Deutsch?) Seine Farben? Blau und Pink. Verzaubert? Ich auch nicht!

Dort gab es eine Goldschmiede, in der kleine magische Artefakte und Kochgeschirr (sprich Kessel) hergestellt wurden – geleitet von einem ständig explodierenden Iren. Ein Hauswirtschaftskurs, betreut von Elfen, die mit strengem Blick auf fehlerfreie Wäsche und essbares Essen und Sauberkeit achteten. Und die Abteilung der schönen Künste wurde von einer schrägen, aber liebenswerten Dozentin mit einem Hang zu exzentrischem Schmuck geleitet, deren Vater Herausgeber einer Zeitung gewesen ist.

Und jetzt kommst du: Ist das nicht komplett irre?

Trotzdem, diese Notizen sind Gold wert. Es könnte ja irgendwo eine geniale Romanidee versteckt sein! Leider ist meine Handschrift so schlecht, dass ich sie später nicht mehr entziffern kann. Irgendwas mit „explodierendem Spiegelei und Waldbaden“. Wird sicher ein Bestseller.

Mein Tipp: Schreibe morgens alles auf, was dir einfällt – und versuche, es leserlich zu halten.

Reality-TV: Die unendliche Quelle des Wahnsinns

Manche schauen Reality-TV, um sich aufzuregen. Andere, um sich überlegen zu fühlen. Ich? Ich ziehe daraus literarische Inspiration. Aktuell gibt es ein wahres Feuerwerk an Trash-Formaten, und jedes bietet seinen eigenen kreativen Wahnsinn.

  • Promis unter Palmen – für Geld mache ich alles‚ von Joyn ist Gruppendynamik in ihrer chaotischsten Form. Was passiert, wenn man zu viele Egos mit zu wenig Selbstreflexion in eine Villa sperrt? Genau – es eskaliert. In der aktuellen Staffel mussten die ersten Teilnehmer nach Handgreiflichkeiten oder verbalen Entgleisungen verwarnt oder gleich rausgeworfen werden. Vermeintlich beste Freunde werfen sich gegenseitig dem anderen Team zu Fraß vor. Nur um dem Opfer beim Verlassen der Villa reumütig auf die Schulter zu klopfen. »Jo, Bro, war nicht persönlich gemeint, das weißt du, oder?« – Ja nee, ist klar! »Du weißt, ich liebe dich, aber ich kann nicht anders.«  Doppelmoral sein Urgroßvater!
  • Couple Challenge‚ von RTL+ bringt Teilnehmer zusammen und lässt sie sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben – mit dem bewährten Konzept aus Schlafentzug, wenig Essen und Herausforderungen, die die Ängste der Leute triggert, wie z. B. Höhe, ekeliges Essen, Stromschläge, kaltes Wasser. Hört sich nach Mittelalter an, oder? Damals hat man sich auch nicht liebgehabt. Hier müssen die Duos nicht mal echte Paare sein. Freunde, Geschwister, Mutter und Sohn – egal, Hauptsache Drama.
  • The 50‚ von Amazon Prime ist ein Massenexperiment mit fünfzig (50!) Trash-Kollegen, die auseinander losgelassen werden wie seinerzeit die Gladiatoren in der Arena. Bündnisse werden geschlossen und sofort gebrochen. Liebesgeschichten werden inszeniert. Geheimnisse vor laufender Kamera verraten. Und dann? „Oh, sorry, ist mir rausgerutscht.“ Klar doch.!‘
  • Make Love, Fake Love‚ von RTL+ macht mich zwar aggressiv, ist aber ein Füllhorn an Ideen. Eine Frau muss erraten, welcher Typ Single ist und welcher nur zum Fake-Flirten da ist – indem sie „auf ihr Herz hört“. Klingt eigentlich nach dem Job einer Treuetesterin für eine meiner Protagositinnen. 

Pro-Tipp: Wenn du das nachmachen willst, sorge dafür, dass niemand dein TV-Verhalten analysiert – sonst hält man dich für verloren.

Autofahrten und Podcasts: Wissen tanken!

Was macht man während der Autofahrt? Genau, Podcasts hören! True Crime, Wissenschaft, Comedy – alles kann eine neue Geschichte inspirieren. Einmal hörte ich eine Folge bei der Kur-Oase von NDR2 über den phänologischen Frühling, der mit zu einem Blogartikel überredet hat.

Es kann auch Fahrten verlängern, denn nicht selten bleibe ich im Auto sitzen, weil ich unbedingt wissen muss, wie dieses True-Crime aufgelöst wird oder ich mir noch schnell Notizen zu dem gerade gehörtem machen muss.

Manchmal verlängert das auch die Fahrt. Nicht, weil ich einfach wissen MUSS, wie der True-Crime-Fall ausgeht. Oder weil ich mir noch schnell Notizen mache. 

Gespräche mit Freunden: Das wahre Leben schreibt die besten Drehbücher

Es gibt keine bessere Inspirationsquelle als ein Freundeskreis. Ich habe schon manches Mal nachgefragt, ob ich die eine oder andere absurde Geschichte bei Bedarf verwenden darf. Meistens lautet die Antwort: »Nur, wenn du die Namen änderst!«

Neulich erzählte mir Jemand von einem Typen aus deren Bekanntenkreis. Einer von der Sorte ‚dicke Hose, kurze Arme‘. Im Urlaub einigt sich die Gruppe darauf, die Restaurentrechnung per Umlage zu zahlen. Alle löffeln Suppe mit Salat und Brot – er bestellt den Grillteller Herakles mit Scampi. Rate mal, wer sein Portemonnaie (schon wieder!) vergessen hat? Richtig! Natürlich rein zufällig. Herrlich!

Note to myself: Schreib dir die besten Sprüche SOFORT auf. Die genialsten Ideen entstehen aus spontanen Lachanfällen – und sind eine Stunde später spurlos verschwunden. Wie das Portemonnaie von Scampi-Mann.

Fazit: Inspiration lauert überall – du musst sie nur finden

Ob Trash-TV, Podcasts, morgendliches Gekritzel oder deine Freunde – überall gibt es Ideen für Geschichten. Man muss nur genau hinhören, absurde Situationen lieben und einen Hang zum Skurrilen haben. Also, falls du demnächst jemanden siehst, der sich im Auto laut über einen Podcast aufregt oder sich mitten im Gespräch Notizen macht – ich war’s wahrscheinlich.

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