Hallo zusammen, mir wurde gekündigt. So, jetzt ist es raus. Nach fast 19 Jahren habe ich am Gründonnerstag meine mündliche Kündigung erhalten. Betriebsbedingt, wie es so schön heißt. Also: Wenn jemand zufällig eine Stelle frei hat für eine kreative, schreibfreudige, humorvolle Allrounderin mit Tanzhintergrund und Faible für Übergangsjacken – bitte melden! Ich bin offen für alles, außer Telefonvertrieb und Herpetologie (irgendwas mit Fröschen, igitt!).
Aber der Reihe nach. Der April hatte so viel zu bieten, dass ich mir an manchen Tagen nicht sicher war, ob ich mein eigenes Leben oder das Skript einer fröhlichen Dramedy lebe. Und jetzt – Bühne frei für einen April, der mehr Höhen und Tiefen hatte als ein Zumba-Warm-up!
Woche 1: Zumba auf Rädern & gefällte Eichen
Der Monat begann mit meinem persönlichen Geniestreich: Rollin’n Zumba. Ein Aprilscherz, so gut, dass selbst die skeptischsten Leser auf meine Humorpolster hereinfielen Ich präsentierte ihn mit der Überzeugung einer Startup-Gründerin, die sich bei ‚Die Höhle der Löwen‘ hätte sehen lassen können: Zumba auf Rollschuhen – Inline statt online! Allein diesen Slogan sollte ich schützen lassen, oder? Mein Artikel wurde geglaubt, geklickt, gefeiert 😜.

Am 5. April las ich dann bei Silke Geissen, dass Frau Brüllen wieder zur Blog-Aktion »Was machst du eigentlich den ganzen Tag?« aufgerufen hatte. Anders als bei 12 von 12 geht es hier nicht nur um Fotos, sondern um echten Text. TEXT! Ich war sofort Feuer und Flamme und werde im Mai daran teilnehmen.
Weniger ahoi, mehr ohje: Ein Teil unserer Eichen im Garten und in der Einfahrt musste gefällt werden – Opfer der letzten trockenen Jahre. Eichen! Die großen, stolzen Typen unter den Bäumen. Ich hatte sie im Frühjahr noch liebevoll vom Efeu befreit – wie ein Baumpfleger mit Heldenkomplex. Jetzt stehen statt 49 nur noch 38 in der Allee. Ich trage Trauer – in Gartenschuhen.

Die Woche endete mit einem leckeren Pizzaessen und lieben Besuch von meinem Bruder und meiner Schwägerin Diana. Sonntag habe ich den Artikel: »Wenn Titel lügen« veröffentlicht. Wie immer empfehle ich ihn uneingeschränkt!
Woche 2: Zumba-Jubiläum, Gartenparty & Ehe-Blackout
Die Woche begann mit einer Gartenparty, bei der man mehr vertraute Gesichter sah als auf einem Klassentreffen – nur dass ich dort vermutlich die Hälfte nicht erkannt hätte (Menschen merken gehört nicht zu meinen Kernkompetenzen). Danke, Christian, für die Einladung 🍻! Dort, inmitten von Gesprächen über alles und nichts entstand – dank Wiebke und Kerstin – die Idee für meinen Artikel »Der Vollautomat«.

Dann ploppte eine Mail ins Postfach: Zumba gratulierte mir zu 13 Jahren als Instructor. Dreizehn! In Hundejahren bin ich damit offiziell ein lateinamerikanisches Fossil. Natürlich habe ich sofort Fotos gemacht – für die Nachwelt, Instagram und »12 von 12«. Nur blöd, dass ich dabei unseren Hochzeitstag vergaß. 29 Jahre Ehe! Mein Mann hatte es immerhin in seinem Kalender stehen. Wir nennen das: Gleichberechtigte Vergesslichkeit.

Und dann – Trommelwirbel – eine Spedition lieferte eine Halbpalette Inhalt: 12 Kästen Bier. Ich hatte tatsächlich bei einem Krombacher-Gewinnspiel gewonnen. Der Haken? Zwölf Kisten à Halb-Liter-Flaschen! Bei Weizen lasse ich mir das gerne gefallen, aber Pils? Sorry, aber dieses bittere Zeugs verorte ich irgendwo zwischen Baumrinde und verbranntem Toast. No Front, Krombacher, immerhin schmecken eure Biere besser als Barre oder Jever. Aber hey: Einem geschenkten Barsch schaut man nicht hinter die Kiemen, oder wie war das?

Der Sonntag plätscherte friedlich aus: Der Sohn fuhr mit Freundin nach Langeoog, wir hatten netten Besuch von Heidrun (Grüße gehen raus! #imalterhabenwiresnochrichtigschön). Und wie das so ist – zwischen Bierpaletten, Tanzjubiläen und Mini-Auszeiten – pendelt sich das Leben ganz von allein wieder ein. Meist genau dann, wenn man es gar nicht merkt.
Woche 3: Kündigung, Karten & königlicher Spargel
Diese Woche begann mit Regen – endlich! Bevor die Bauarbeiten im Vorgarten alles in eine Betonwüste verwandeln, will ich noch einmal richtig blühende Beete erleben. Phlox rocks!
Ich habe liebevolle Geburtstagskarten für meine Mädels geschrieben und leider hat mein Frisör abgesagt (grauenvoll – ich wollte mit frischblond auf Langeoog einlaufen!).
Dann kam die Kündigung. Zack, vorbei. Nach 19 Jahren. Mündlich. Gründonnerstag.
Ich rief beim Arbeitsamt an (Warteschleife bis Meppen) und landete am Ende bei einer netten Dame, die mich sehr freundlich auffing. Ich bekam viel Zuspruch – sinngemäß: Wenn eine Tür zufällt, geht eine andere auf. Ich bin gespannt. Also nochmal: Falls jemand eine Tür für mich hat – am besten eine mit Schreibtisch, Musik und nettem Team – gerne öffnen!
Karfreitag reiste Lena an, denn am Samstag sollte es früh Richtung Langeoog gehen. Zur Feier des Urlaubs gab es Spargel. Und ich muss es sagen: Ich habe grandios gekocht.
Ostern auf Langeoog war dann wie aus dem Katalog: Wir gingen essen, genossen Sonne, Strand, frische Luft. Mein Göttergatte schenkte mir einen silbernen Muschel-Anhänger. Ich war gerührt Und ich veröffentlichte den Artikel „Die Übergangsjacke“. Lesenswert – echt jetzt!


Woche 4: Balkonfrühstück, öliger Prosecco & Thriller-Sucht
Montag: Bummeln mit Lena über die Insel. In der Buchhandlung empfahl sie mir einen Thriller, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zum 25. Geburtstag meiner Zwillinge zelebrierten wir ein Sektfrühstück mit Balkonsonne. Klingt traumhaft, oder? Naja – der Prosecco war… schwierig. Die Flasche ließ sich erst nicht öffnen. Dann lief der Inhalt wie Altöl in unsere Gläser. Ich sage nur: ölige Schlieren statt edler Perlen. Aber hey – ich hatte Metternich als Backup in der Hinterhand. Das ist Erfahrung, meine Lieben. Krise souverän gemeistert.

Wieder daheim, begannen die Vorbereitungen für Lenas Feier. Einkauf, Wäsche, Garten-Action. Also einmal alles bitte, möglichst zeitnah! Die Krönung am Samstag war Pizza-Perfektion à la Tim. Wir saßen auf der Dachterrasse, später noch hinter der Halle – weil Sonne da länger scheint.

Sonntag war Aufräum/Lesetag. Ich habe drei Bücher für euch rezensiert (siehe Blog) und dann mit Band zwei von Freida McFadden weitergelesen. Band drei kam heute mit der Post – und sobald ich hier fertig bin, verschwinde ich für die nächsten fünf Stunden ins psychologische Thrillerparadies. Bitte nicht stören.

Gesehen
*🎬 Hans Rosenthal – Jetzt geht’s Dalli! (ZDF)
Wirklich beeindruckend. Hans Rosenthal – der Luftspringer von Dalli Dalli – war nicht nur ein unterhaltsamer Moderator, sondern auch ein Überlebender mit einer bewegenden Geschichte. Zwischen Versteck, Verfolgung und Fernsehruhm entfaltet sich ein Leben, das man einfach kennen muss.
*🎬 Traumschiff (ZDF)
Meine liebste Bügelhilfe. Keine Fragen, keine Überraschungen – einfach 90 Minuten Pastellfarben, Harmonie und sanftes Schunkeln. Wer das nicht liebt, hat wahrscheinlich noch nie mit Dampf gebügelt.
*🎬 Cum-Ex – Der Milliardenraub (ZDF)
Pflichtfilm! Ich war fassungslos, wütend, und dann wieder fassungslos. Die Gier mancher Menschen kennt wirklich keine Grenzen. Super aufbereitet, sehr sehenswert.
*🎬 The 50 (Prime Video)
Trash, Baby! 50 Reality-Sternchen in einem Spiel-um-die-Ehre-Format. Man sollte meinen, es wird albern – ist es auch – aber unterhaltsam und erstaunlich gut produziert. Ich hatte Spaß. (Und war froh, dass niemand Zumba machen musste.)
*🎬 Let’s Dance (RTL)
Für mich als Tanzmensch Pflicht. Ich liebe die Choreos, das Glitzer, die Performance und sogar die Jury. Es motiviert – und weckt heimliche Tanzträume. Vielleicht mache ich doch noch bei der Promi-Version mit? Wenn das mit dem neuen Job nicht klappt…
Gelesen
📖 Der Ghostwriter, Cecelia Ahern
Verwirrend. Ich kam nicht rein. Ich kam nicht raus. Vielleicht lag’s an der Form (Novelle), vielleicht an mir – jedenfalls: hübsch geschrieben, aber der Knoten im Kopf ist geblieben.
📖 Mama mag keine Spaghetti, Tessa Henning
Ich wollte lachen, stattdessen habe ich’s im Koffer liegen lassen und lieber einen Thriller gelesen. Vielleicht kommt es nochmal zum Einsatz – aber sicher nicht vor Band 3 von Freida.
*📖 Freida McFadden, Band 1 & 2 – Psychospannung vom Feinsten
Unfassbar spannend! Ich habe Band 1 & 2 förmlich eingeatmet. Wenn du denkst, du weißt, wie es ausgeht – nope. Denk nochmal. Diese Frau kann Twists schreiben, die selbst M. Night Shyamalan nervös machen würden.
Gehört
🎧 Das Spiel der Könige, Rebecca Gablé (Hörbuch)
Waringham forever! Historie, Intrigen, königlicher Wahnsinn – und das alles mitreißend gelesen. Ich höre das beim Kochen, beim Putzen, im Auto, beim Leben. Es ist wie ein gutes Glas Rotwein fürs Gehirn.
Learning des Monats – oder: Kündigung als Karriere-Kick?
Was habe ich im April gelernt? Außer, dass Prosecco schlecht altern kann und Pils wie verbrannter Toast schmeckt? Eine ganze Menge! Zum Beispiel: Wenn einem oft genug mit Kündigung gedroht wird, wird man irgendwann innerlich vorbereitet – ohne weiters Mindset-Training.
Denn ehrlich gesagt: Die Kündigung kam nicht mehr überraschend. Mein Chef hatte sie in den letzten Jahren öfter angedeutet – so beiläufig, als wäre es ein Running Gag mit Ablaufdatum. Beim ersten Mal tat’s weh. Richtig weh. Kam damals wie Kai aus der Kiste und traf mich zwischen Lexware und Excel-Tabelle. Aber irgendwann stumpft man ab. Diesmal dachte ich: Na endlich sagt mal jemand, was hier schon lange auf dem Schreibtisch liegt, wie ein blauer Elefant.
Und weißt du was? Nach dem ersten Schreck und meiner WhatsApp in die Familiengruppe kam da plötzlich ein Gedanke, der verdächtig nach Aufbruch roch: Vielleicht ist das gar kein Rauswurf. Vielleicht ist es das offizielle Ende einer Komfortzone, die eh zu eng geworden war.
Ich habe gelernt, dass ich mehr bin als mein Arbeitsvertrag. Ich bin Wortakrobatin, Stimmungsheberin, Tanzdiplomatin, Biergewinnerin und Blogbeauftragte meiner eigenen kleinen Community. Und offenbar jemand, der nach 19 Jahren Kündigung nicht mehr als Krise, sondern als Plot Twist sieht.
Kündigungen sind wie Entkalker für die Seele. Erst brennt’s ein bisschen, dann wird’s klarer. Also: Ich bin bereit. Wirklich. Nur Band 3 von Freida muss ich vorher noch lesen.
Was mich zum Lachen gebracht hat
Zu viel, um es hier festzuhalten – aber glaubt mir: Ich habe laut gelacht. Mehrfach. Über Prosecco mit Ölschicht, Zumba-Ideen, vergessene Jahrestage und schräge Gespräche (Danke an dieser Stelle, Elisa und Dennis😂) Nächstes Mal mach ich mir Notizen. Oder ich nehme es auf.
Fazit & Ausblick auf den Mai
Bis auf diese eine kleine Sache – hust, Kündigung, hust – war der April ein rundum gelungener Monat. Gartenpartys, Familienzeit, Langeoog, Zumba-Jubiläum, Spargel und literarischer Nervenkitzel – es war fast schon zu viel des Guten.
Im Mai habe ich Geburtstag – was soll da schon schiefgehen?
Außer natürlich, dass ich dann offiziell eine gekündigte Ü40-Tänzerin auf Jobsuche bin, die psychologische Thriller zum Frühstück liest. Aber hey – wir nennen das jetzt einfach: Neuorientierung mit Stil.

Liebe Kerstin,
stimmt, das Wort Kündigung fiel ja neulich im CoBlogging! Nach 19 Jahren, oha! Mir scheint, du bist bereit für neue Wege, wenn du nach einem ersten Aufmucken gleich schon die neuen Türgriffe siehst. Und dass der Übergangsjacken-Artikel lesenswert ist, bestätige ich gern!
Ich wünsche dir eine gute Neuorientierung und viele Metternich-Momente. Und danke fürs Erwähnen. Übermorgen ist schon wieder Zeit für den nächsten Nur-Text-Artikel!
Liebe Grüße
Silke
Ups, liebe Kerstin,
da war ja mal wieder richtig was los bei dir. Bei eurem öligen Prosecco gewinnt das Sprichwort „das geht runter wie Öl“ ein ganz andere Bedeutung. Wer weiß vielleicht es mit deiner Kündigung wie mit dem öligen Prosecco, der Job musste weg für den Metternich. Es kommt garantiert das Passende für dich.
Den Film über Hans Rosenthal habe ich auch gesehen, wirklich lohnenswert, ebenso der Film über die Cum-Ex Machenschaften.
Liebe Grüße
Antonette
Liebe Antonette,
du bringst es einfach auf den Punkt – „runter wie Öl“ bekommt bei unserem Prosecco tatsächlich eine ganz neue Dimension! 😄 Ich musste richtig lachen. Vielleicht war meine Kündigung wirklich wie der letzte Schluck aus der Flasche: ein bisschen spritzig, ein bisschen schräg, aber irgendwie genau richtig. Und wer weiß – vielleicht wartet der „Metternich-Moment“ ja schon hinter der nächsten Ecke mit einem Tablett voller neuer Chancen!
Danke für deinen lieben Kommentar – ich hab mich sehr gefreut!
Mit prickelnden Grüßen
Kerstin 🥂✨